Postkarte oder SMS?
Es kommt auf den Anlass an. Aber tendenziell ist eher die SMS, ich bin eher der Convenience-Typ und sehr bequem. Meine Freundin schimpft immer, sie ist ein Postkarten-Fan.
Wann – zum Beispiel bei Geburt, Trauer, Weihnachten oder Liebesbrief – muss es unbedingt Papier sein und warum?
Womit wir wieder bei den Anlässen wären – bei diesen ganz klar Papier. Weil persönlich, weil bleibend, weil es nicht im Posteingang nach unten rutscht und versehentlich gelöscht wird. Weil es Tränen aufnimmt, damit zum Zeitzeuge wird und sich im Anfall von Wut auch zerknüllen lässt. Papier ist wunderschön, in seiner Funktionalität wie auch Persönlichkeit.
Als Kommunikationsberater mit Spezialisierung auf Food und Travel hast Du vor kurzem Dein erstes eigenes Produkt vorgestellt: Refugin. Wie kam es dazu?
Wir arbeiten mit unserer Agentur, david+martin, für viele große Marken wie zum Beispiel Leerdammer oder Campari, versuchen aber auch immer einen Teil zurückzugeben. So bieten wir unsere Kreativität zum Beispiel auch für Die Arche e.V. an oder versuchen mit eigenen Ideen zu helfen. So auch mit Refugin, einer Idee die mir morgens beim Joggen an der Isar kam.
Was macht Refugin so besonders?
Sicherlich der unkonventionelle Umgang mit dem Wort Refugee und die Kombination mit der Spirituose Gin und das sich daraus ergebene Wortspiel Refugin. Das Besondere daran ist, dass Refugin nicht nur ein sehr guter Gin ist – der auf dem gleichen Level wie die anderen Top-Gins spielt – sondern vor allem dass 100 % des Gewinns an Bildungsprojekte für junge Flüchtlinge gespendet werden. Wir wollten den Konsumenten bei zwei gleich guten Produkten vor die Wahl stellen: „Genießen“ oder „Genießen und Helfen“.
Wie dürfen wir uns Deinen Alltag in Deiner Werbeagentur david+martin vorstellen und spielt Papier dabei eine Rolle?
Papier spielt eine sehr große Rolle, von unseren aufwändig produzierten Visitenkarten mit Prägung, Farbschnitt und doppelt kaschiertem Karton (insgesamt 680g/m²) bis hin zum dazu passenden Briefpapier, natürlich ebenso geprägt. Darüber hinaus sind wir – trotz unseres jungen Alters - irgendwie oldschool, zwar haben wir diese ganzen Tools, doch schmiere ich meine Aufgaben meist auf einen Zettel und der liegt einfach den ganzen Tag vor mir. :-)
Im Zuge Deiner Arbeit bist Du viel unterwegs – hast Du denn auch einen Geheimtipp in Sachen Papier für uns?
Ich habe immer einen Stift von Diplomat dabei, den mir meine Freundin geschenkt hat. Unterwegs bediene ich mich für Notizen meist ganz klassisch eines Moleskine. Ansonsten muss ich schon gestehen hier und da Opfer der Digitalisierung zu sein und mache mir auch gerne Notizen in ein Handy, da das in der Regel griffbereiter ist als das Moleskine. Als kleiner Tipp für Berlin-Reisende im Bereich Papeterie, so fern das hier erlaubt ist, würde ich allen gerne R.S.V.P. in der Mulackstraße in Mitte ans Herz legen. Ähnlich wie Papperlott! ein kleiner, süßer, inhabergeführter Laden für Leute die Papier mit dem Herzen sehen.
Auf welches Papeterieprodukt möchtest Du nie verzichten?
Den genannten Diplomat-Stift und einen mit meinem Namen gravierten Caran d’Arche Stift, den ich zu Agenturzeiten geschenkt bekommen habe.
Was ist Dein aktuelles Lieblingsteil?
Ebenso die beiden. Immer dabei und wenn einer fehlt, geht die Suche los, als wäre es Überlebenswichtig.
Martin Eggert ist Partner bei David+Martin, einer Kreativagentur die sich auf die Themen Food, Travel und Genuss spezialisiert hat und unter anderem den Restaurantführer TasteTwelve herausbringt.