Auf ein paar Zeilen mit Hannah Klaiber

 

Postkarte oder SMS?

Postkarte! Schöne Motive und das Schreiben auf Papier inspirieren mich zu Kurzgeschichten und Urlaubsanekdoten, die viel mehr erzählen können als eine digitale Nachricht. Es macht Spaß, Freunde und Familie regelmäßig mit Karten oder Briefen zu überraschen und ihnen damit zu zeigen, dass ich an sie denke und mir fernab der Massen-SMSen oder –E-Mails die Zeit nehme, für jede Person die passende Karte und die richtigen Worte zu finden.

 

Wann muss es unbedingt Papier sein und warum?

Seit ich schreiben kann, führe ich mal unregelmäßig, mal exzessiv Tagebuch. Nie könnte ich mir vorstellen, meine persönlichen Gedanken und Gefühle digital festzuhalten. Noch Jahre später kann ich in meinen Büchern an meiner Schrift meine jeweilige Stimmung ablesen. Ich liebe die Spuren auf dem Papier: mal ein Kaffeerand, mal Rotweinflecken, mal das Wachs einer Kerze… Papier hält – anders als der Computer – eben auch das Drumherum des Geschehens fest.

 

Du arbeitest unter anderem als sogenannte Suchmaschinenoptimiererin – wie kann man sich das vorstellen?

Ich möchte Google lesen, verstehen und schlussendlich bezwingen :-). Als SEO-Spezialistin erstelle ich genaue Analysen für die Websites meiner Kunden, generiere hochwertigen Content, optimiere Social-Media-Maßnahmen, platziere die Seite in einem passenden Umfeld und schaffe damit eine schöne Basis, um im organischen Ranking weit nach oben zu klettern.

 

Du bist also „Digitalerin“ durch und durch. Spielt Papier bei Deiner Arbeit überhaupt eine Rolle? Inwiefern?

Ich arbeite auch als Journalistin. Zu Anfangszeiten habe ich einmal den Fehler gemacht, mich voll und ganz auf die Technik zu verlassen. Nach einem 30-minütigen Interview musste ich feststellen, dass mein Diktiergerät nichts aufgezeichnet hatte. Seitdem schreibe ich immer mit – ganz analog mit Stift und Papier. Aber auch wenn es ums konzeptionelle Arbeiten geht, also beispielsweise die Definition einer Website-Struktur, halte ich meine Ideen gerne auf großformatigem Papier fest. Es gibt Zeiten, da sind die Wände meines Büros fast vollständig mit Papierbögen beklebt. Meiner Meinung nach passiert im Kopf etwas anderes, wenn man Ideen statt auf dem PC mit Stift und Handschrift auf Papier festhält. Ich arbeite dann kreativer – ganz ohne geistige Scheuklappen.

 

Hast Du einen Geheimtipp in Sachen Papier für uns?

Vor Jahren bekam ich auf der „Auer Dult“ in München einen großen Karton der satirischen Wochenzeitschrift „Simplicissimus“ geschenkt. Die Lieblingsmotive wurden eingerahmt und aufgehängt. Mit den restlichen Seiten packe ich gerne besondere Geschenke ein. So freut sich der Beschenkte gleich doppelt und das Geschenkpapier sorgt auch nach dem Auspacken noch für schöne Unterhaltung. Ansonsten probiere ich mich gerade mit Origami. Ich liebe Ringe, verzweifle aber ob der Tatsache, dass es kaum schöne Schmuckaufbewahrungsmöglichkeiten gibt. Origami-Tierchen sehen nicht nur hübsch aus, die gefalteten Kanten eignen sich wunderbar als originelle Ringträger.

 

Auf welches Papeterieprodukt möchtest Du nie verzichten?

Das wäre in meinem Fall definitiv der Wochenkalender. Bis heute habe ich mich noch nicht daran gewöhnt, meine Termine zu digitalisieren. Ohne meinen Wochenplaner wäre ich verloren …

 

Was ist Dein aktuelles Lieblingsteil?

Die „Parisian“-Notizbücher von Rifle Paper Co. Ein Exemplar findet sich immer in meiner Handtasche. Dort werden schöne Zitate aus dem Alltag, spannende Beobachtungen und kurze Geschichten des Lebens notiert.

 

 

Hannah Klaiber arbeitet als selbstständige Redakteurin, Journalistin und SEO-Spezialistin in München. Ihr Büro heißt Schmier & Fink UG

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