Bekommen will sie jeder, doch schreiben lieber nicht: Das immer aktuelle Thema Liebesbriefe. Warum Sie jedoch keine Angst haben sollten, nicht die richtigen Worte zu finden – im Notfall brauchen Sie gar keine! – und weitere wertvolle Tipps verrät uns Janna Hagedorn, erfolgreiche Romanautorin des Diana Verlags aus Hamburg.
Schreiben Sie selbst Liebesbriefe und warum?
Ich gestehe: nicht häufig genug. Weil auch ich der platten Kraft der Fakten unterworfen bin: Wenn ich deinen Ring am Finger trage und mein Name an deinem Briefkasten steht, warum dann noch viele Worte machen? Gelegentlich gelingt es mir dann aber doch, mal wieder in handgeschriebene Zeilen zu fassen, was am Anfang stand und woher es kommt, dieses gemeinsame Leben. Dass es gut und schön ist, immer wieder zauberhaft und nicht selbstverständlich. Denn wenn die Liebe so sehr im Alltag ankommt, dass sie keiner Worte mehr würdig ist, dann landet sie irgendwann selbst im Altpapiercontainer.
Was macht den Zauber eines Liebesbriefes aus?
Er muss ein kleines Geheimnis haben. Nicht mit platten Eindeutigkeiten daherkommen, sondern ein bisschen um die Ecke, so dass ich als Empfängerin Teil von etwas bin, das nur den Briefeschreiber und mich etwas angeht. Dafür muss man gar nicht viele Worte machen. Die schönste Liebesbrief-Reihe meines Lebens kam sogar ganz ohne aus: Sieben Postkarten, auf denen in absteigender Folge die Zahlen 7 bis 1 standen. Erst am dritten Tag habe ich verstanden, dass es der Countdown bis zum Wiedersehen war.
Was ist der größte Fehler in einem Liebesbrief?
Zu schnell zu viel Gas zu geben. Wenn ich noch nicht einmal sicher bin, ob der andere richtig für mich entbrannt ist, möchte ich lieber noch ein klein wenig diese süße Unsicherheit genießen, statt gleich ein schriftliches „lebenslänglich“ in den Händen zu halten – das wirkt dann eher wie ein Gerichtsurteil. Ein guter Liebesbrief fordert nichts und verführt zu allem.
Haben Sie Lust bekommen, mehr von Janna Hagedorn zu lesen? Im Diana Verlag ist ihr neuer Roman "Friesenherz" erschienen. Dabei geht es um zwei Frauen, die außer ihrem Alter nichts gemein haben und sich doch notgedrungen während einer Wellnesswoche an der Nordsee ein Hotelzimmer teilen müssen. Bis eine Nachricht wie eine Bombe einschlägt und das Leben beider Frauen für immer verändert...
Über die Autorin: Janna Hagedorn, Jahrgang 1969, ist Journalistin und schreibt unter anderem für die Zeitschriften Freundin, Vital und Petra. Unter dem Namen Verena Carl hat sie bereits sehr erfolgreiche Romane und Kinderbücher herausgebracht. Im Diana Verlag erscheint auch ihr Roman "Yogis küsst man nicht". Die Autorin erhielt zweimal den Hamburger Literaturförderpreis und lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
Und falls Liebesromane auch Ihr Lieblingslesestoff sind, dann ist der Blog Herzenszeilen genau das richtige für Sie: Hier werden Sie von leidenschaftlichen Buchleserinnen regelmäßig mit Ideen und Neuheiten aus dem Genre versorgt.