Postkarte oder SMS?

Postkarte, selbstverständlich. Ich schreibe gerne Karten, auch wenn ich nur für ein Wochenende unterwegs bin. Irgendwie kann man Freunden und Familie so viel besser ein Stück Urlaub nach Hause schicken. Außerdem ist der Moment, wenn man eine Postkarte zwischen Rechnungen und Werbebriefen im Briefkasten entdeckt, unbezahlbar. 

 

Wann muss es unbedingt Papier sein und warum?

Papier muss es immer dann sein, wenn Ereignisse oder Gefühle konserviert werden sollen. Das können also Geburtstage oder Hochzeiten sein, aber auch Briefe über Liebe oder Enttäuschung. Ich schreibe immer dann, wenn mir eine Sache oder eine Person wirklich am Herzen liegt. 

 

Im Mai 2013 hast Du Deinen Blog „rothaariges“ gegründet. Wie kam es dazu?

Meine Eltern haben mir zum Abitur meine erste professionelle Kamera geschenkt. Ich habe angefangen zu fotografieren und wollte meine Bilder teilen. Weil man Fotografien von Outfits oder Lippenstiften nicht ins Familienalbum klebt, habe ich meinen Blog gegründet.

 

Über welche Themen schreibst Du und was begeistert Dich an ihnen besonders?

In meinem virtuellen Zuhause findet man alles, was mich privat bewegt und begeistert. Mein Blog ist deswegen kein thematisch klar abgegrenzter Bereich, sondern viel mehr ein Sammelsurium an schönen Dingen. Ich schreibe über Beautyprodukte, weil ich an ihre Wirksamkeit glaube, über Mode, weil sie ein großer Teil meines persönlichen Ausdrucks ist und über Literatur, weil ich gerne lese. Meine Leser kehren auf meinen Blog zurück, weil sie die gleichen Dinge lieben, wie ich und durch meine Beiträge einen persönlichen, manchmal sehr privaten Einblick in mein Leben bekommen. Deswegen schreibe ich auch immer wieder Anekdoten aus meinem Leben auf, arbeite gesellschaftliche Phänomene soziologisch auf und plaudere aus dem Nähkästchen. 

 

Hast Du vielleicht auch einen Geheimtipp in Sachen Papier für uns? 

Oh, eine schwierige Frage... Hm, einen Geheimtipp leider nicht, aber vielleicht einen allgemeinen Tipp: Ich gehe nie ohne Schreibblock und Stift aus dem Haus. Das liegt nicht nur an meinem Beruf, sondern auch an der Bedeutung, die Papier für mich hat. Papier ist Kommunikation und hat mir schon so oft geholfen. Sei es bei spontanen Wegbeschreibungen oder für den Austausch von Email-Adressen. 

 

Auf welches Papeterieprodukt möchtest Du nie verzichten?

Auf meinen Kalender! Ich habe mir dieses überteuerte Designerteil gekauft, als ich kurz vor Weihnachten, voller Liebeskummer, durch die Innenstadt schlenderte. Jetzt begleitet mich der Kalender schon fast zwei Jahre und ich liebe ihn wie am ersten Tag. Nicht nur, weil er meine Termine und Gedanken beherbergt, sondern für mich auch das materielle Symbol eines persönlichen Neuanfangs ist. Eine Art Befreiungsschlag in Accessoire-Form. 

 

Was ist Dein aktuelles Lieblingsteil?

In Sachen Papeterie auf jeden Fall mein romantischer To-Do-Schreibblock von Rifle Paper Co. Jeden Abend schreibe ich meine Aufgaben und Ziele für den nächsten Tag nieder und erfreuen mich an dem hübschen Design. Ein Lieblingsteil aus meinem Kleiderschrank? Mein neues Shirt von Comme des Garcons Play – gestreift geht eben immer!

 

Flora Treiber ist Gründerin und Bloggerin auf rothaariges.de